Was steckt hinter dem Verkauf der Bitcoins bei Tesla?

Am 21. Juli waren einige Analysten geneigt, das Ende des Bärenmarktes auszurufen, als der Kurs von Bitcoin (BTC) wieder auf 24.000 US-Dollar kletterte, doch am selben Tag schien die ursprüngliche Kryptowährung ihren Halt zu verlieren und ins Straucheln zu geraten, nachdem bekannt wurde, dass der Hersteller von Elektroautos Tesla 75 % seiner Bitcoin-Bestände verkauft hatte. Nach der Veröffentlichung des Geschäftsberichts des Unternehmens rutschte der Kurs von Bitcoin in den roten Bereich, bevor er in den folgenden sechs Tagen knapp über der Marke von 20.000 US-Dollar notierte.

Warum der Ausverkauf?

Tesla veröffentlichte seine Ergebnisse für das zweite Quartal, aus denen hervorging, dass das Autounternehmen drei Viertel seiner Bitcoin-Position für 963 Millionen US-Dollar veräußert hatte. CEO Elon Musk wurde während einer Telefonkonferenz zu diesem Thema befragt. Er stellte klar, dass der Ausverkauf "nicht als Urteil über Bitcoin verstanden werden sollte", da Tesla seine Bargeldreserven im Zuge der Bedenken über die anhaltenden Lockdowns in China aufstocken wolle. Er fügte hinzu, dass Tesla offen dafür sei, seine Bitcoin-Reserven in Zukunft wieder aufzustocken, betonte aber, dass Kryptowährungen für das Elektrofahrzeug-Unternehmen keine Priorität hätten und bezeichnete sie als "Nebenschauplatz eines Nebenschauplatzes".

Der Verkauf von Vermögenswerten, ob digitale oder anderweitige, gegen Bargeld, um Liquiditätsprobleme zu lösen, ist ein übliches Instrument im Strategiebuch von Unternehmen. Der Schritt von Tesla hatte also nichts mit den Fundamentaldaten von Bitcoin zu tun, weder im Hinblick auf die Technologie noch auf den Investitionswert. Langfristig könnte sich dies sogar positiv auf den Kryptowährungsmarkt auswirken, da die bisherigen Auftritte von Musk im Zusammenhang mit Kryptowährungen die Kurse in unangemessener Weise beeinflusst haben.

Die Marktreaktion

Während viele Länder ihren bisher heißesten Sommer erleben, ist der Krypto-Winter noch nicht überstanden. Der Silberstreif am Horizont ist jedoch, dass der Tesla-Effekt nachgelassen zu haben scheint.

Tesla machte im Jahr 2021 Schlagzeilen mit seinem ersten Kauf von Bitcoins im Wert von 1,5 Milliarden US-Dollar, der eine treibende Kraft hinter dem 60-prozentigen Kursanstieg von BTC im darauffolgenden Monat war. Der kürzlich erfolgte Verkauf hatte jedoch, wenn überhaupt, nur eine sehr geringe und kurzfristige Auswirkung. Bitcoin wird nach wie vor in einer recht engen Spanne gehandelt, während die meisten Altcoins mit den Kursschwankungen mitgehen.

Hat Musk seine Bedeutung in der Kryptowelt verloren?

Die gedämpfte Marktreaktion auf den Tesla-Verkauf könnte ein Zeichen dafür sein, dass die breitere Community von Krypto-Tradern und Anlegern in Kryptowährung endlich genug davon hat, sich von jedem Wort des Technologiemoguls abhängig zu machen. Musks öffentlicher Ruf hat in den letzten Monaten durch eine Reihe von Skandalen gelitten, von seinem Verhalten gegenüber Mitarbeitern bis hin zum Scheitern seiner Twitter-Übernahme, aber Krypto-Fans werden sich auch an die Vorwürfe erinnern, dass er den Kurs von Dogecoin (DOGE) durch seine Berühmtheit gepusht hat. Vielen Befürwortern von Kryptowährungen, die den dezentralen und selbstbestimmenden Charakter der Technologie anpriesen, passte es nicht, dass ein einzelner Milliardär so viel Einfluss hat. Der Ruf von Musk als Technologietüftler beruhte auf den ehrgeizigen Zielen seiner Unternehmen, aber er verfügte nicht über einen besonderen Hintergrund oder Fachwissen im Bereich der Kryptowährungen.

Da Musk offenbar das Engagement von Tesla für grüne Energie und Automatisierung erneut bekräftigt hat, können wir hoffen, dass sich der Markt auch auf den grundlegenden Wert und die Anwendungen von Krypto-Projekten konzentrieren wird und nicht auf den Hype um Prominente. 

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